Welterbebildung richtet sich grundsätzlich an alle Menschen und nicht nur an eine oder wenige Zielgruppen. Daher muss Welterbebildung immer vielfältig sein - in ihren Zielen und Zielgruppen, in ihren Methoden und Ansatzpunkten. Qualitativ hochwertige Bildung („Bildungsqualität“) ist eine Bildung, die den Erwerb von relevantem Wissen und Fähigkeiten erreicht, eine stabile emotionale Entwicklung fördert und die Grundwerte der Vereinten Nationen vermittelt. Zu diesen Werten gehören die Achtung der Menschenrechte, Demokratie, Frieden, Freiheit und Toleranz sowie kulturelle Vielfalt, ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Teilhabe. Die UNESCO-Konzepte Bildung für nachhaltige Entwicklung und Global Citizenship Education tun dies mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Durch ihre Umsetzung trägt (Welterbe-)Bildung dazu bei, dass Menschen ihr Zusammenleben gerecht, ökologisch verantwortlich und friedlich gestalten.
Gemeinsamkeiten zwischen Rousseau, Descartes und Melanchthon im Zusammenhang mit der UNESCO:
1. Einfluss auf das Bildungssystem: Alle drei Denker hatten einen erheblichen Einfluss auf das Bildungssystem ihrer Zeit und trugen zur Reform und Weiterentwicklung der Bildung bei. Die UNESCO setzt sich ebenfalls für die Förderung von Bildung und Erziehung ein.
2. Betonung der individuellen Entfaltung: Sowohl Rousseau, Descartes als auch Melanchthon betonten die Bedeutung der individuellen Entfaltung und Entwicklung des Menschen. Die UNESCO unterstützt das Recht auf Bildung und persönliche Entfaltung für alle Menschen weltweit.
3. Förderung des freien Denkens: Rousseau, Descartes und Melanchthon waren Verfechter des freien Denkens und der Vernunft. Sie kritisierten bestehende Autoritäten und traditionelle Ansichten. Die UNESCO setzt sich für die Förderung der Meinungsfreiheit, des kritischen Denkens und des interkulturellen Dialogs ein.
4. Beitrag zur Aufklärung: Alle drei Denker hatten einen erheblichen Einfluss auf die Aufklärung, eine Bewegung, die für Vernunft, Wissenschaft und Bildung eintrat. Die UNESCO fördert ähnliche Werte und setzt sich für die Verbreitung von Wissen, Kultur und Wissenschaft ein.
Global Citizenship Education
Global Citizenship Education ist politische Bildung im globalen Maßstab. Sie vermittelt Wissen und Fähigkeiten, um globale Herausforderungen zu verstehen und ihnen aktiv zu begegnen. Lernende sollen in die Lage versetzt werden, ein Zugehörigkeitsgefühl zur Weltgemeinschaft zu entwickeln, sich zu engagieren und eine aktive Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen, um einen Beitrag zu leisten zu einer friedlichen, gerechten Welt, in der ökologische Ressourcen bewahrt werden.
Zentrale Herausforderungen wie Migration, Klimawandel, Digitalisierung und die Sicherung von Frieden sind globaler Natur und können nicht allein in einem nationalstaatlichen Rahmen bewältigt werden. Eine sozial gerechte, friedliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft ist eine Aufgabe der gesamten Menschheit.
Global Citizenship Education betrachtet lokale und globale Identität nicht als Widerspruch, sondern verbindet beide Aspekte. Der Akzent liegt auf der Förderung des Verständnisses der Wechselwirkungen von lokalem und globalem Handeln.
Global Citizenship Education bietet einen übergeordneten Denkrahmen für bereits existierende politische Bildungskonzepte, für die sich die UNESCO einsetzt, unter anderem Friedens- und Demokratieerziehung, Menschenrechtsbildung wie auch die Prävention von gewalttätigem Extremismus (PVE). Der Mehrwert von GCED ergibt sich daraus, dass verschiedene Bildungskonzepte zusammengedacht werden, so dass eine neue Perspektive auf bekannte (welt-)gesellschaftliche Herausforderungen entsteht. Besonderes Herausstellungsmerkmal ist darüber hinaus der historisch-kritische Denkansatz, der dazu anregt, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen wie auch in der Holocaust Education. England.
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